Natur & Garten

Vieles stehen und liegen lassen
Dass sich der Lebensraum für die einheimischen Tier- und Pflanzenarten vergrössern kann, muss nicht viel gemacht werden. Im Gegenteil – einfach der Natur zusehen wie sie wächst und gedeiht und selektiv mit sorgfältigen Massnahmen gestalten.

Einheimische Heckenpflanzen
Viele Schweizer Gärten sind mit gebietsfremden immergrünen Pflanzen als Sichtschutzhecke gestaltet. Diese bieten unseren einheimischen Tieren aber weder einen geeigneten Lebensraum, noch Nahrung. Für einen naturnahen Garten eignen sich einheimische Sträucher, jedoch nicht alle Heckenpflanzen gedeihen an jedem Standort gleich gut. Gerne berate ich Sie direkt vor Ort um herauszufinden, welche Pflanzen für Ihren Standort am besten geeignet sind.

Blumenwiese oder Blumenrasen 
Eine Blumenwiese oder ein Blumenrasen sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch ganz viele Vorteile für die Natur. Um erfolgreich eine solche zu erhalten braucht es Vorarbeiten, Geduld und die richtige Vorgehensweise. Mit meiner langjährigen Erfahrung kann ich Sie darin unterstützen und Ihnen eine solche mit geeigneten Massnahmen anlegen.

Richtiges mähen
Ist die Blumenwiese erst mal gewachsen, soll sie zum richtigen Zeitpunkt gemäht werden. Bestenfalls mäht man Blumenwiesen nicht mit dem Rasenmäher sondern von Hand mit der Sense oder oder einer Kreiselschere. Mit dieser Methode lässt man Insekten und andere Tiere am Leben. Der Rasenmäher ist nicht geeignet, da er Pflanzen und Tiere zerstückelt und vermulcht.

Keine Chemie
Auf chemische Pestizide sollte bei der Pflege einer naturnahen Fläche konsequent verzichtet werden. Diese sind regelrechte Artenkiller – und zwar nicht nur für jene Tiere und Pflanzen, die man loswerden will. Auch beim Einsatz von biologischen Mitteln muss man sich bewusst sein, dass diese für Insekten und andere Kleinlebewesen nicht unbedenklich sind.

Neophyten
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die seit längerem absichtlich oder unabsichtlich in die Schweiz eingeführt wurden. In einem Naturgarten sollte zwingend auf Neophyten verzichtet werden, denn diese haben unserer heimischen Tierwelt wenig zu bieten. Das Problem ist zudem, dass sich diese ausserhalb des Gartens ausbreiten und die einheimischen Pflanzen verdrängen. Deshalb sollten diese Pflanzen vermieden und gezielt gezupft/ausgestochen werden.

Ast- und Laubhaufen
Ein umgefallener Stamm, ein hölzerner Zaunpfahl oder ein abgestorbener Baumstrunk ist alles andere als tot – im Gegenteil. Totes Holz ist voller Leben. Pilze und diverse Insekten beleben Totholz besonders gerne. Asthaufen bieten vielen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum. Besonders wichtig sind sie für Blindschleichen, Kröten und Eidechsen, für Vögel, Fledermäuse und verschiedene Insekten.

Steinhaufen
Auch für Steinstrukturen gilt: Je nach dem, an welchem Standort und wie sie errichtet werden, finden Tiere darin Schutz und geeigneten Lebensraum. Gerne berate ich Sie zu diesem Thema und mache Ihnen direkt in Ihrem Garten einen Vorschlag für die Umsetzung.

Wasserstelle
Teiche und Biotope sind wichtige Lebensräume für Amphibien wie Grasfrösche und Bergmolche. Zudem sind sie willkommene Wasserspender für durstige Igel, Vögel und Insekten.

Dachbegründung
Ist der Garten bereits zum Naturwunder erwacht, gilt es das nächste Projekt in Angriff zu nehmen: Das Dach. Ein Dach ist immer ein Extremstandort. Das heisst: Die Pflanzen, die dort leben, sind extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Das sollte bei der Wahl der Pflanzen beachtet werden. Je dicker die Bodenschicht ist, desto mehr verschiedene Pflanzenarten können wachsen. Was im Garten gilt, zählt auch hier: Entscheidet man sich für das Aussäen einer Samenmischung, werden diejenigen Arten gedeihen, die sich am Standort am wohlsten fühlen.